Wochenend' und ... KEIN Sonnenschein

Die Wettervorhersage für das Wochenende versprach wenig Sonne, aber viele Wolken und viel Regen, und ziemlich genau so traf es dann ein... :(
Dabei begann unser Tag sehr früh: wir hatten den Wecker auf 06:30 Uhr gestellt, da um 07:00 Uhr Ortszeit (0600 UTC) der Thüringen-Contest begann. Auf wenn wir in der Ferne unterwegs sind: wir bleiben dennoch Thüringer Funkamateure, und als solche ist es für uns Ehrensache, zu UNSEREM Distriktscontest in der Luft zu sein.

Nun schreibt sich das natürlich viel einfacher, als es in der Praxis realisierbar ist. ;) - denn die Physik können wir nicht überlisten (daran glauben nur manche Politiker, aber die Realität wird auch sie irgendwann einholen...): wir sind rd. 1.200 km von Thüringen entfernt, und das ist für Kurzwellenfrequenzen bei 3,5 MHz (80m-Band) am Morgen schon ganz schön weit weg.
Es kamen somit leider nur vier erfolgreiche Funkverbindungen ins Log - wir haben zwar viele weitere Stationen aus Thüringen gehört, aber leider sie uns nicht. Naja, Teilnahme zählt... ;)

Nach dem Ende des CW-Teils des Wettbewerbs (für den SSB-Teil ist die Tagesdämfung schon zu sehr ausgeprägt für unsere Entfernung nach Thüringen) machten wir erstmal Frühstück. Für den Vormittag hatten wir wiederum eine Funkverbindung in die Heimat zu Peter, DJ2AX in Tautenhain über den Satelliten QO-100 geplant, die dann auch in SSB und CW (Sprechfunk und Morsetelegraphie) erfolgreich absolviert wurde.
An dieser Stelle möchten wir es nicht versäumen, Peter DJ2AX noch einmal herzlichen Dank für das Bereitstellen der QO-100-Satellitentechnik zu sagen. Dies ermöglicht eine enorme Erweiterung unserer Möglichkeiten während der aktuellen Funkexpedition.

Über den Tag gelangten eine erstaunliche Anzahl von Funkverbindungen in unser Logbuch. Kurz vor dem Abendessen überschritt Torsten DL4APJ die 1.000er-Marke, Udo DL2AQI war zu diesem Zeitpunkt bei rd. 900 Funkverbindungen angelangt.

Ehrlich gesagt sind wir von der sehr positiven Resonanz unserer Aktivierung der Isle of Man doch einigermaßen  überrascht.
OK, dieses Fleckchen Erde ist natürlich selbst für uns Funkamateure durchaus ein wenig exotisch, aber es ist nun nicht so, dass man von dieser Insel nur "alle Jubeljahre" mal einen einheimischen Funkamateur auf den Amateurfunkbändern antrifft.

Dennoch brauchen wir uns über mangelndes Interesse nicht zu beklagen - auf einen allgemeinen Anruf (CQ) auf den Kurzwellenfrequenzen antworten meist mehrere Stationen gleichzeitig, die wir dann nacheinander "abarbeiten".
Etwas anders läuft das allerdings beim Funkbetrieb über den Satelliten QO-100 ab. Hier sind die einheimischen Funkamateure offenbar kaum aktiv - denn jedesmal, wenn wir uns dort melden,  stürzt sich eine Meute von Satellitenfunkern von Brasilien bis Indien, von Grönland bis Südafrika (so groß ist in etwa die Ausleuchtzone = "footprint" dieses Satelliten) auf uns.

Da die Jagd nach einem neuen, bisher noch nicht erreichtem Land bei manchen Funkfreunden leider zuweilen zum temporären Verlust von diversen Anstandsregeln und unserem "Ehrenkodex der Funkamateure" (ham spirit) führt, hält man das leider jeweils nur eine halbe bis dreiviertel Stunde ohne bleibende Schäden ;) aus. 
Wir wollen ja möglichst vielen Funkfreunden die Gelegenheit geben, eine erfolgreiche und bestätigte Funkverbindung mit der Isle of Man (Landeskenner GD/MD/GT/MT/2D) ins Logbuch zu bekommen. Aber wenn mehr als 10 Stationen gleichzeitig anrufen, ist es wirklich schwierig - besonders, wenn der Versuch, die anrufenden Stationen irgendwie zu "ordnen", konsequent ignoriert wird...

Wie auch immer: wir tun unser Bestes und versuchen, wirklich jeden Wunsch nach einer erfolgreichen Funkverbindung zur Isle of Man zu erfüllen - eine mittlere zweistellige Zahl von erfolgreich realisierten "skeds" in den letzten Tagen dokumentiert das sehr deutlich. ZAUBERN können wir allerdings nicht.

Am Ende des heutigen Tages (Samstag, 16.09.2023) haben wir beide gemeinsam mehr als 2.000 erfolgreiche Funkverbindungen realisiert. Wir haben dabei alle Kontinente (Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika, Australien/Ozeanien - ausser Antarktis) erreicht und viele Verbindungen mit uns persönlich bekannten Funkfreunden in nah und fern herstellen können.

Die Bedingungen hier sind ausgezeichnet: eine komplett störungsfreie Umgebung, die Wiese vor dem Haus bietet allerhand Platz für unsere Antennen - das ist wirklich toll!
Nur das Wetter hat durchaus noch ein wenig Entwicklungspotential - siehe auch das Beitragsbild  ganz oben... ;)