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Wir haben uns eingerichtet

Gestern am Abend waren wir ja bei bereits einsetzender Dunkelheit in unserem Ferienhaus angekommen, so dass außer dem Entladen der wichtigsten Dinge aus dem Auto (Reisegepäck, Lebensmittel etc.) keine Zeit für weitere Aktivitäten blieb.

Wir ließen den Tag in Ruhe ausklingen, besprachen noch unsere Pläne für den kommenden Tag und schrieben gemeinsam an unserem gestrigen Reisebericht.

Mit dem Aufbau der Antennen wollten wir dann am Montagvormittag beginnen, wenngleich die Wettervorhersage ziemlich uneindeutig war: BBC und ITV widersprachen sich ein wenig, wann und wie lange es am Montag regnen würde. 
Einig waren sich die Wettermoderatoren lediglich darin, dass es auf jeden Fall in der Nacht regnen und eventuell sogar gewittern würde.

Dies traf dann auch so ein: in der Nacht zum Montag gab es insgesamt drei kräftige Regenschauer, und am Morgen gegen 06:00 Uhr hörten wir über dem Meer - allerdings in mehr als 10 km Entfernung - ein Gewitter.

 

Am Morgen war dann draußen auch alles ziemlich durchgeweicht - keine optimalen Bedingungen für den Antennenaufbau auf der Wiese. Aber der Regen hatte bereits vor dem Frühstück aufgehört, und so konnten wir - mit passender Kleidung und Schuhwerk - den Aufbau angehen. 

 

Nach Ablaufen der zur Verfügung stehenden Fläche und der Verständigung über die aufzubauenden Antennen war uns klar: SOO VIEL Platz ist auf der Wiese gar nicht, denn wir wollten ja auch die Antennen räumlich möglichst weit voneinander trennen, um mögliche Beeinflussungen zu minimieren.


Somit entschieden wir uns für den Aufbau von:
- Eigenbau-Dipol für 3,5...30 MHz  am "heavy duty"-Glasfibermast von DXwire,
- Eigenbau-Vertikal-Strahler für 10/18/24 MHz an den bekannten GFK-Zeltstangen von Tecadi,

- kombinierte Yagi-Antenne für 144/430 MHz, drehbar an GFK-Zeltstangen befestigt,

- 85cm-Offsetspiegel für Satellitenfunkbetrieb über den geostationären Satelliten QO-100.

 

Wir hatten ausgiebig und kräftig gefrühstückt, dennoch nahm uns der Aufbau einige Stunden in Beschlag, so dass wir uns erst kurz vor 14:00 Uhr unserem Mittagessen widmen konnten.

Hier ein paar Bilder :

 

Noch vor dem Mittagessen hatten wir die Antennen kurz getestet - alles funktionierte wie geplant zu unserer  vollsten Zufriedenheit - aber plötzlich waren wir bereits von der "Meute" unserer Funkfreunde umlagert, die alle unbedingt jetzt gleich eine Funkverbindung mit uns in ihr Logbuch bekommen wollten.

Aber: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen."  - deshalb ließen wir uns unsere  wohlverdiente  Mittagspause nicht nehmen.

Zum Glück war uns Wettergott Petrus einigermaßen wohlgesonnen - wir konnten den Antennenaufbau ohne Regenschauer erledigen, lediglich ein paar Regentröpfchen kamen vormittags aus der immer noch dichten Bewölkung, obwohl sich zwischendurch auch mal Wolkenlücken mit blauem Himmel dahinter auftaten.
(Ab den frühen Nachmittagsstunden regnete es quasi bis zum Sonnenuntergang durchgehend, so dass wir sehr froh waren, den Antennenaufbau am Vormittag relativ problemlos über  die Bühne bekommen zu haben.)

Am Nachmittag begannen wir dann mit dem Funkbetrieb, und wir konnten von Anfang an wohlwollend registrieren, dass sich der Aufwand gelohnt hat: als Amateurfunkstation von der Isle of Man ist man durchaus begehrt auf den Amateurfunkbändern, und nicht nur unsere Funkfreunde in der thüringischen Heimat, sondern viele weitere Funkamateure aus Deutschland und der ganzen Welt waren sehr erfreut, eine Verbindung mit uns in Logbuch zu bekommen. 
Zeitweise antworteten bis zu 5 Funkpartner gleichzeitig auf unser "CQ" (= "an alle", allgemeiner Anruf).

Am Ende des Tages hatten wir Funkverbindungen mit 300 Stationen in unserem gemeinsamen Logbuch gespeichert: neben Stationen in Deutschland und ganz Europa erreichten wir Funkfreunde von Island bis Südafrika, von Amerika (Kanada, USA, Argentinien, Brasilien, Karibik) bis nach Japan und Korea, auch zu einigen australischen Stationen konnten wir Verbindung aufnehmen.

 

Fazit des Tages: die Stationen und die Antennen funktionieren sehr gut, die Wahl unseres Reiseziels für die 2023er Funkexpedition war eine gute Entscheidung: auch wenn  die Isle of Man nicht so super exotisch ist, bietet es dennoch für viele Funkamateure weltweit nach wie vor einen Anreiz, Kontakt mit Stationen von diesem interessanten Stück Erde aufzunehmen.

Für die nächsten beiden Tage sieht die Wettervorhersage vorsichtig-optimistisch aus, deshalb werden wir diese Anzahl an Funkverbindungen nicht täglich so fortsetzen können - wir wollen ja schließlich auch Land und Leute kennenlernen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Peter DJ2AX (Dienstag, 12 September 2023 18:16)

    Hallo MD-Team,
    nach zwei Tagen schon "fünf grüne Erbsen" von Euch, Ihr seid superfleißig!
    Auf 17 m war das CW-Signal jetzt leider zu schwach.
    Bis zum Wochenende, hoffentlich im THC!
    73! Peter DJ2AX

  • #2

    Torsten, DL4APJ (Mittwoch, 13 September 2023 00:47)

    Hallo Peter,

    danke für die lobenden Worte!

    Ich habe mich sehr über die 20m-SSB-QSOs heute am Nachmittag in die Heimat gefreut, das hat wirklich TOP geklappt.
    Im Anschluss an die QSOs mit Dir und Stephan DG0OCP hatte ich noch Verbindung zu Reinhard DL5ZA, Jürgen DH5AB und Rolf DL2ARH, die ebenfalls alle in toller Qualität und mit guten Signalstärken hier ankamen.

    Unsere Verbindung heute Abend auf 80m in FT8 war leider nicht so toll, da ich nur mit ca. 20 Watt arbeiten konnte, danach regelte der Sender automatisch herunter aufgrund ungenügender Anpassung usw. - da müssen wir bis zum Wochenende dringend noch was an der Dipolantenne tun, damit wir auch zum THR-Contest gehört werden.

    Bis morgen!

    73 - Torsten, MD/DL4APJ